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11.12.2023

Erste Begegnung mit dem neu ernannten Erzbischof

Gläubige begrüßen Dr. Udo Markus Bentz in Paderborn

Paderborn (pdp). Gemeinsam mit dem Metropolitankapitel haben viele Gläubige, die sich am Samstagmittag, 9. Dezember 2023, im Paderborner Dom versammelten und die Paderborner Bischofskirche bis auf den letzten Platz füllten, den neu ernannten Erzbischof von Paderborn, Dr. Udo Markus Bentz, mit großer Freude willkommen geheißen. Zuerst verlas Dompropst Monsignore Joachim Göbel öffentlich die Ernennungsurkunde. Nach großem Applaus begrüßten er und Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck dann stellvertretend den 56-jährigen Pfälzer mit persönlichen Worten in der Stadt und in seiner zukünftigen Kathedralkirche. Anschließend kam der neu ernannte Erzbischof mit den Gläubigen persönlich ins Gespräch.

„Wir freuen uns, dass Sie da sind und begrüßen Sie als unseren neuen Erzbischof hier in Paderborn sehr herzlich“, sagte Dompropst Göbel. Er wertete den mit Menschen gefüllten Dom und deren Applaus sowie die 15.000 Menschen, die via Livestream dabei waren, als Zeichen, "dass wir als Metropolitankapitel vieles richtig gemacht haben". „Nach der Zeit des Wartens und nach vielen Gebeten sind wir dem Heiligen Vater als Kirche von Paderborn dankbar für Ihre Ernennung. Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit Ihnen und unter Ihrer Leitung die Zukunft unseres Bistums mit vielen Menschen zusammen gestalten zu können. Viele Herausforderungen liegen auf dem Weg. Aber es gilt auch viele Möglichkeiten dankbar anzunehmen“, so der Dompropst. „Für Ihren Dienst wünschen wir Ihnen heute von ganzem Herzen den Segen Gottes und die Kraft seines Geistes.“

Neuer Erzbischof: Dank, Freude und Zuversicht

In seiner ersten Rede als neu ernannter Erzbischof berichtete Dr. Bentz vor den versammelten Gläubigen offen von seinen verschiedenen Gefühlen und Gedanken. Er dankte Papst Franziskus für das Vertrauen, das er mit der Ernennung in ihn setze. „Ich fühle mich mit dem Papst eng verbunden in der gemeinsamen Verantwortung, eine lernende Kirche zu sein auf dem Weg zu einer Synodalität, die es ermöglicht, dass das Evangelium im Heute seine Kraft entfalten kann.“ Auch dankte der neu ernannte Erzbischof dem Domkapitel von Paderborn, das ihn gewählt hat, und den Frauen und Männern, die mit an der Findung eines neuen Erzbischofs beteiligt waren. „Ich habe wahrgenommen, wie verantwortlich und geistlich Sie sich auf den Weg gemacht haben, nach einem neuen Bischof zu suchen. Danke für das Vertrauen, das Sie mir entgegenbringen. Danke für die Ermutigung, die ich erfahren darf. Das macht mich zuversichtlich.“

Unumwunden bestätigte Dr. Bentz den Anwesenden, wer da jetzt als neuer Erzbischof nach Paderborn kommt: „Da kommt ein Pfälzer - was auch immer das heißt - vom Rhein an die Quelle der Pader nach Westfalen“, sagte Dr. Bentz. „Ich hoffe, dass das gut geht. Aber ich bin sehr zuversichtlich, denn mir geht es wie vielen Pfälzern: Ich habe Spaß an den Leuten – wie man bei uns so sagt.“ Doch leicht habe er seine Entscheidung für Paderborn nicht getroffen. Zunächst, als Dompropst Göbel angerufen und das Wahlergebnis des Metropolitankapitels mitgeteilt habe, „da waren und sind immer noch innere Widerstände, ja Angst“, verriet Dr. Bentz. Dann sei aber auch mehr und mehr Hoffnung mit dazu gekommen.

„Ich will mit Ihnen gemeinsam Kirche sein“

„Ich gehe schweren Herzens weg von Mainz. Dass mein Wirken inmitten all der Veränderungen und der vielen Baustellen im Bistum Mainz ein so plötzliches Ende nimmt, tut mir leid“, sagte Dr. Bentz. „Ich weiß aber: Dort gibt es tolle, hoch kompetente und engagierte Menschen, die den Weg in guter Weise weitergehen. Das tröstet mich.“ Gleichzeitig komme er „mit innerer Freiheit und Offenheit, mit Neugier und ganz viel Zuversicht“ nach Paderborn. „Ich verspreche Ihnen: Ich will wirklich ganz und mit all den Kräften, die mir gegeben sind, mit Ihnen hier im Erzbistum Paderborn gemeinsam Kirche sein“, betonte der neu ernannte Erzbischof. „In den kommenden Wochen und Monaten werden wir viel Zeit haben, einander kennenzulernen, die ich mir auch nehmen werde. Ich muss und will hier viel lernen. Ich will mit möglichst vielen Menschen ins Gespräch kommen und ihnen zuhören, wenn sie von ihren Hoffnungen und Erwartungen, aber gewiss auch von ihren Enttäuschungen, ihrer Not und ihrem Ringen erzählen.“

Der heilige Liborius sei ihm nicht zuletzt durch seine Besuche in Paderborn vor allem als „Brückenbauer zwischen den Völkern und über Grenzen hinweg“ bekannt, erklärte Dr. Bentz. „Das ist gut für eine Kirche, die weiß, dass sie nicht leben kann, wenn sie sich verschließt und sich selbst genügt, sondern ihrer Sendung dann gerecht wird, wenn sie Grenzen überwindet und mit dem Evangelium Brücken in die Gegenwart unsrer Gesellschaft baut.“ Auch wisse er von Jahrhunderte alten Beziehungen zwischen Mainz und Paderborn: „Damals zwischen dem Erzbistum Mainz und dem Bistum Paderborn, heute zwischen dem Erzbistum Paderborn und dem Bistum Mainz.“ So änderten sich die Zeiten. „Ich erinnere mich sehr gerne an das Fest des Domweihjubiläums, bei dem ich als Prediger hier im Dom das Bistum Mainz vertreten durfte.“

„Gemeinsam Verantwortung wahrnehmen“

Und noch eine Verbindung hob der neu ernannte Paderborner Erzbischof hervor: Der heilige Martin, Patron des Bistums Mainz, und der heilige Liborius, Patron des Erzbistums Paderborn, kannten sich persönlich. „Sie waren miteinander befreundet und im Geist nah beieinander. Das macht mir Mut. Die beiden Bistumspatrone werden schon ihren Teil dazu beitragen, dass Sie und ich gut zueinander finden“, zeigte sich Dr. Bentz gewiss.

„So freue ich mich auf die Zusammenarbeit mit den Verantwortlichen in der Bistumsleitung und im Generalvikariat, mit den Priestern, Diakonen und pastoralen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, mit allen in den Pfarreien und den unzähligen Einrichtungen in Seelsorge und Caritas sowie den vielen, vielen Engagierten, die unserer Kirche ein Gesicht geben“, sprach Dr. Bentz alle Gläubigen des Erzbistums Paderborn an. „Auf Gottes Geist und aufeinander in der Gemeinschaft des Gottesvolkes hören, miteinander ringen und reden sowie in Einheit gemeinsam verantworten“, seien für ihn „nicht nur Leitideen“. Sie führten hoffentlich auch zum „gemeinsamen Handeln“. „Ich habe wahrgenommen, wie intensiv Sie sich im Erzbistum mit Ihrem Zukunftsbild und einer Perspektive für die Jahre 2030+ auseinandergesetzt haben. Darüber will ich viel hören und lernen. Es macht mir Mut wahrzunehmen, wie Sie hier gemeinsam Verantwortung wahrnehmen. Ich freue mich, gemeinsam mit Ihnen daran konkret weiterzuarbeiten“, versicherte der neu ernannte Erzbischof.

Dr. Bentz bedankte sich bei Monsignore Dr. Michael Bredeck, der als Diözesanadministrator gemeinsam mit der weiteren Leitung des Erzbistums Paderborn während der Zeit der Sedisvakanz das Erzbistum weitergeführt habe. Er habe nicht nur überbrückt, vielmehr weiter gestaltet.

Wertvolle Erfahrungen

„Unser neuer Erzbischof bringt viele unterschiedliche und wertvolle Erfahrungen mit, die ihn ganz sicher gut vorbereiten auf seinen Dienst hier im Erzbistum Paderborn“, erklärte Diözesanadministrator Monsignore Dr. Michael Bredeck. Der Leiter des Erzbistums Paderborn während der Vakanz des Erzbischöflichen Stuhles verwies auf die pastorale und wissenschaftliche Arbeit, die Erfahrung in der Priesterausbildung sowie in der Leitung der Bistumsverwaltung in Mainz, die Dr. Bentz mitbringe. „Er ist mit vielen guten Gaben ausgestattet.“ „Ich freue mich auf die Zusammenarbeit und aufs nähere Kennenlernen. Ich sage das auch im Namen ganz vieler Menschen, haupt- wie ehrenamtlich engagierter Menschen in unserem großen Erzbistum. Persönlich wünsche ich Erzbischof Udo Bentz Erfüllung und Freude als unserem Erzbischof!“

Zum Abschluss der ersten Begegnung sprachen die Gläubigen im Paderborner Dom gemeinsam ein Gebet und stimmten lautstark das Lied „Großer Gott, wir loben dich“ an. Schließlich spendete der neue Paderborner Erzbischof den versammelten Gläubigen den Segen.

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