Aufruf zum Gebet um Frieden im Nahen Osten
Statement von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz zum Jahrestag des Hamas-Angriffs
Paderborn (pdp). Heute vor einem Jahr, am 7. Oktober 2023, starben durch den Angriff der fundamentalistisch-islamischen Hamas rund 1.200 Menschen aus Israel, über 250 Frauen und Männer wurden als Geiseln mit oft ungewissem Schicksal verschleppt. Als Folge des Angriffs und der darauffolgenden militärischen Reaktionen eskalierte nicht nur die Gewalt im Nahen Osten. Vor allem die humanitäre Lage der Menschen in der Region verschlechterte sich drastisch. Der Paderborner Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, der Vorsitzender der Arbeitsgruppe Naher und Mittlerer Osten der Kommission Weltkirche bei der Deutschen Bischofskonferenz ist, ruft zum Jahrestag des Angriffs zum Gebet um Frieden auf:
„Am Jahrestag des terroristischen Angriffs der Hamas auf Israel muss heute unser Beten und Bitten um Frieden für den Nahen Osten mit besonderer Intensität geschehen. Ich bete und bitte: für die Geiseln und ihre Angehörigen, die immer noch verzweifelt auf Befreiung hoffen, um einander nach einem Jahr des Schreckens wiederzusehen. Für all die Menschen in Israel, die um ihre Sicherheit bangen und in tagtäglicher Angst leben. Für die unzähligen Opfer der militärischen Auseinandersetzungen mit all den Folgen für die Zivilbevölkerung in Gaza und im Westjordanland. Für die oft ungesehenen Trauernden, die den Verlust von geliebten Menschen verkraften müssen. Für die tausende von Menschen, die jetzt vor dem Krieg auf der Flucht sind im Libanon.
Es muss eine Unterbrechung der Spirale der Vergeltung und Gewalt möglich sein. Ich lade Sie ein und bitte Sie darum, dass wir alle heute in unserem Erzbistum sich diesem Anliegen um einen Waffenstillstand, um ein Ende der Gewalt und um ein Mühen um Frieden anschließen.“
Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz
Gebet der Benediktiner im Heiligen Land
Vater des Erbarmens und Gott allen Trostes,
im Angesicht Deines Sohnes Jesus
erkennen wir Deine Liebe und Barmherzigkeit.
In Seinem weinenden Angesicht
sehen wir auch die Leiden und Wunden, die wir Menschen einander zufügen.
In Seinem hoffenden Angesicht
sehen wir besonders die Kinder des Heiligen Landes.
Mit ihnen treten wir in diesen Kriegstagen vor Dich hin und bitten Dich:
Öffne Dein Herz den Verschleppten, den Vertriebenen, den Geflüchteten
– und lass sie Heimkehr, Schutz und Geborgenheit erfahren.
Lass die Waffen, die Gewalt, den Hass verstummen
– und öffne uns allen neu die Ohren und Herzen für die Melodien
der Mitmenschlichkeit.
Lege Deine Blicke und Deine Hände auf die tiefen Wunden an Leib und Seele
– und schenke Trost und Linderung und Heilung.
Rufe die Getöteten bei ihrem Namen
– und sei ihnen in Deiner Liebe und Barmherzigkeit nahe.
In den Lebenden aber wecke die Sehnsucht nach Frieden:
Gib ihnen die Kraft,
die alten Mauern und Graben des Hasses und des Misstrauens zu überwinden,
und stärke in ihnen die Bereitschaft für einen Neuanfang.
Hilf mit Deinem Segen,
dass Vertrauen und Hoffnung wachsen, damit die Kinder des Heiligen
Landes in eine gemeinsame Zukunft in Freiheit, Gerechtigkeit und
Frieden gehen können.
Darum bitten wir Gottes- und Menschenkinder Dich, den Dreieinen und Ewigen
Gott.
im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.
Amen.