Hoffnung als Haltung für die Zukunft
Diözesaner Pilgertag des Erzbistums Paderborn in Werl: Rund 280 Menschen erlebten Stärkung auf gemeinsamem Weg
Paderborn / Werl (pdp). Das Erzbistum Paderborn hatte am Samstag, 13. September 2025, hauptberuflich und ehrenamtlich Engagierte zum diözesanen Pilgertag in Werl eingeladen: Rund 280 Frauen und Männer waren auf acht verschiedenen Pilgerwegen unterwegs zur Werler Wallfahrtsbasilika mit dem Gnadenbild „Trösterin der Betrübten“. Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz feierte mit den Pilgernden einen Gottesdienst in der Wallfahrtsbasilika. Der Tag war eine zentrale Veranstaltung des Erzbistums im Heiligen Jahr, das unter dem Leitwort „Pilger der Hoffnung“ steht.
Das Thema Hoffnung bestimmte den Austausch der Pilgernden auf den Pilger-Wegen nach Werl und später beim gemeinsamen Treffen in der Wallfahrtsstadt: Die Erfahrung, Teil einer Gemeinschaft zu sein, wurde von vielen als stärkend und hoffnungsvoll empfunden, ebenso das Sprechen miteinander. Auch Beschwernisse kamen zum Ausdruck: Die gerade stattfindende Transformation im Erzbistum sei notwendig, aber viele Fragen im Zusammenhang des Prozesses seien noch offen.
Von Hoffnungsgedanken bis Hoffnungsmarkt
In der Wallfahrtsbasilika wurden die Pilgernden von Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, den Generalvikaren Dr. Michael Bredeck und Thomas Dornseifer sowie dem Leiter der Werler Wallfahrt, Pfarrer Bernd Haase, begrüßt. In einer kurzen Andacht las der Paderborner Erzbischof einzelne Hoffnungsgedanken vor, die die Pilgerinnen und Pilger von unterwegs mitgebracht hatten.
Am Nachmittag warteten rund um die Ursulinenschulen und die Wallfahrtsbasilika vielfältige Angebote auf die Teilnehmenden: Ein Hoffnungsmarkt informierte über bereits vergangene und noch künftige Hoffnungsorte, die Engagierte im Erzbistum im Verlauf des Heiligen Jahres auf die Beine gestellt haben oder noch stellen. Auch zu aktuellen Themen wie den anstehenden Gremienwahlen oder zu Unterstützungsmöglichkeiten für ehrenamtlichen Engagement gab es Infos.
Erzählgemeinschaft der Hoffnung
„In Zeiten der Veränderung und den damit verbundenen Unsicherheiten braucht es solche Tage, an denen Engagierte erleben, dass sie mit vielen Menschen gemeinsam auf dem Weg sind“, sagte Dr. Annegret Meyer, koordinierende Leiterin des Bereichs Pastorale Dienste im Erzbischöflichen Generalvikariat. „Es sind große Themen, die gerade bewegt werden. Die Umschreibung der neuen Seelsorgeräume im Zuge der Transformation, aber auch die Gremienwahlen, bei denen sich ehrenamtlich Engagierte bereit erklären, in Kirchenvorständen und pastoralen Gremien den anstehenden Wandel mitzugestalten – eine anspruchsvolle Aufgabe. Erfahrungen, die ein solcher Tag geben kann, sind da ganz wichtig. Der Wunsch unseres Erzbischofs ist ja, dass wir zu einer ‚Erzählgemeinschaft der Hoffnung‘ werden, und wir uns freuen, wenn der Pilgertag dazu beiträgt.“
Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz wertete es als wunderbare Fügung, dass das Heilige Jahr der Hoffnung mit der neuen Phase des Bistumsprozesses zusammenfalle. Hoffnung, die sich auf etwas Besseres richte, was in der Zukunft liegt, sei eine wesentliche Haltung für diesen Prozess, sagte er in seiner Predigt beim abschließenden Gottesdienst in der Wallfahrtsbasilika.
Haltung des Gebets und der Geduld
In diesem Sinne ermutigte der Paderborner Erzbischof die Teilnehmenden zu einer „Kana-Spiritualität“. Ausgehend von der Geschichte aus dem Johannesevangelium, die schildert, wie Jesus Wasser zu Wein verwandelt, beschrieb er Maria als Vorbild für diese geistliche Grundhaltung: Sie nehme wahr, dass kein Wein mehr da ist, weise Jesus aber nur darauf hin, ohne zu sagen, was er tun solle. Der Erzbischof verglich dies mit der Haltung des Gebets: „Sich vor Gott ehrlich machen – die Situation ins Gebet bringen – das ist ein wesentlicher Schritt, geistlich Veränderungsprozesse anzugehen.“
Zur Kana-Spiritualität gehöre auch die Haltung der Geduld. „Erfolg und Veränderung geschieht nicht von heute auf morgen“, sagte der Paderborner Erzbischof. Für einen geistlichen Weg brauche es immer auch Zeit. „Haben wir das Vertrauen, dass Gott schon längst begonnen hat, Neues werden zu lassen, noch bevor wir etwas davon mitbekommen?“ fragte er. So dürften auch die Menschen im Erzbistum hoffen und vertrauen, dass Gott schon längst mitwirke.
Baum als Hoffnungszeichen
Zum Abschluss seiner Predigt berichtete Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz von einer Aktion, die kurz vor dem Gottesdienst stattgefunden hatte: Im Klostergarten des Pilgerklosters hatte er einen Eichenbaum eingepflanzt, der aus Hardehausen, Hoffnungsort im Erzbistum Paderborn im Monat Januar, mit nach Werl gebracht worden war. Der jetzt noch kleine Baum sei ein gutes Hoffnungszeichen, sagte er. „Es ist ein Zeichen über uns hinaus, für unsere Kinder und Kindeskinder, die in seinem Schatten sitzen werden. Damit sie etwas spüren von unserer Hoffnung.“
Ausführliche Reportage: https://wir-erzbistum-…-doch-mal/