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14.11.2025

Ein mutiger Schritt, der helfen kann

Digitale Podiumsdiskussion: Dunkelfeldinitiative von Erzbistum Paderborn und Betroffenenvertretung will Betroffenen Mut machen

Paderborn (pdp). Über das eigene Leid zu sprechen, ist für Betroffene sexualisierter Gewalt ein mutiger Schritt, der helfen kann. Das zeigt am Montag, 17. November 2025, ab 19 Uhr eine digitale Podiumsdiskussion, zu der das Erzbistum Paderborn und die Betroffenenvertretung im Rahmen ihrer gemeinsamen Dunkelfeldinitiative einladen. Vorstandsmitglieder der Betroffenenvertretung, Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz und weitere Fachleute diskutieren gemeinsam, wie ein unterstützendes Umfeld für Betroffene geschaffen werden kann. Das Podium ist Teil mehrerer Formate rund um den Gedenktag für Betroffene sexualisierter Gewalt (18. November).

„Unsere Podiumsdiskussion soll zeigen: Wir lassen Betroffene nicht allein, wenn sie aus dem verborgenen Dunkel ans Licht treten und über ihr Leid sprechen möchten“, sagt Thomas Wendland, Interventionsbeauftragter im Erzbistum Paderborn. Reinhold Harnisch, Vorsitzender des Vorstandes der Betroffenenvertretung im Erzbistum, ergänzt: „Viele Menschen können oder wollen über ihre Leiderfahrung nicht reden. Hier Mut zu machen, ist eine wichtige Motivation für mein eigenes Engagement.“

Unterschiedliche Perspektiven, gemeinsames Ziel

Ermutigung ist eine Gemeinschaftsaufgabe – aus unterschiedlichen Perspektiven, aber mit einem gemeinsamen Ziel: Betroffene zu unterstützen. Nach diesem Prinzip ist auch das digitale Podium besetzt: Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz, Generalvikar Dr. Michael Bredeck und Thomas Wendland sind vom Erzbistum Paderborn dabei. Neben Reinhold Harnisch bringt auch Michael Heltner, ebenfalls vom Vorstand der Betroffenenvertretung, seine Erfahrungen als Betroffener ins Wort. Diplom-Psychologe Andreas H. Abel vom Therapeutenetzwerk Bielefeld steuert die therapeutische Expertise bei – das Erzbistum Paderborn unterstützt seit Sommer 2025 in Kooperation mit dem Netzwerk Betroffene bei der Therapieplatzsuche. Durch die Diskussion führt Moderatorin Christina Etrich.

Sprechen über erlebtes Unrecht

Chancen und Herausforderungen beim Sprechen über erlebtes Unrecht stehen im Zentrum des Austausches. Gemeinsam gehen die Podiumsgäste der Frage nach, wie ein Umfeld geschaffen werden kann, das Zuhören, Anerkennung und Veränderung ermöglicht. Betroffene erfahren, welche konkreten Unterstützungsangebote es für sie gibt. „Wir können geschehenes Unrecht nicht ungeschehen machen. Aber wir können Betroffenen vielfältige Unterstützung bieten, um niemanden mit seinen Leiderfahrungen allein zu lassen“, macht Thomas Wendland deutlich.

Podium im Live-Stream

Über den Link https://youtube.com/live/yW8WlqxtZX4 können alle Interessierten das Format am Montag, 17. November 2025, ab 19 Uhr im Live-Stream mitverfolgen. Während der Diskussion können Fragen an folgende E-Mailadresse eingereicht werden: intervention@erzbistum-paderborn.de.

Zugangslink: https://youtube.com/li…W8WlqxtZX4

Der Zugangslink ist auch unter dieser URL zu finden:
www.erzbistum-paderbor…diskussion

Gedenken im Dom und in den Kirchengemeinden

Am Gedenktag für Betroffene sexualisierter Gewalt, Dienstag, 18. November, gibt es weitere Angebote für betroffene Menschen: Von 16 bis 18.30 Uhr steht die Geschäftsstelle der Betroffenenvertretung in Paderborn allen Interessierten zum Besuch offen (An der Alten Synagoge 6, 33098 Paderborn). Um 19 Uhr feiert Erzbischof Dr. Udo Markus Bentz mit Betroffenen und den Mitgliedern der Unabhängigen Aufarbeitungskommission (UAK) einen Gedenkgottesdienst im Paderborner Dom. Alle Kirchengemeinden im Erzbistum Paderborn wurden gebeten, in den Gottesdiensten am Sonntag vor oder nach dem 18. November eine Kerze zu entzünden – symbolisch für die Erhellung des Dunkelfeldes und für die Solidarität mit den Betroffenen sexualisierter Gewalt mitten in der Gemeinschaft der Kirche.

Dunkelfeldinitiative – Aus dem Dunkel ans Licht

Die Dunkelfeldinitiative hat als gemeinsame Aktion der Betroffenenvertretung und des Erzbistums Paderborn das Ziel, das Schweigen über sexualisierte Gewalt zu brechen und Räume zu schaffen, in denen Betroffene gehört, ernst genommen und unterstützt werden. Der Name „Dunkelfeld“ verweist auf jene Fälle, die bislang nicht bekannt sind oder gemeldet wurden.