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Ein Teil der neuen ehrenamtliche Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger, die von Superintendent Dr. Manuel Schilling und Dechant Richard Steilmann offiziell ausgesandt wurden. © Frank Manegold
5.04.2022

15 neue Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger übernehmen ihr Amt im HSK

15 neue Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger wurden am 30. März im Rahmen eines ökumenischen Gottesdienstes von Superintendent Dr. Manuel Schilling und Dechant Richard Steilmann in der Kreuzkirche in Bestwig gesegnet und in ihr verantwortungsvolles Ehrenamt eingeführt.

Sie haben die gründliche, 90-stündige Notfallseelsorge-Ausbildung erfolgreich abgeschlossen. Not, die durch Unfälle, plötzliche Todesfälle, Suizid und Katastrophen entsteht, also das, was viele Menschen gern verdrängen, war ihr Thema.

Im Gottesdienst erhielten sie eine Ernennungsurkunde, einen Ausweis und eine violette Weste, die sie in ihrer Funktion kenntlich machen.

Zuständig für die Ausbildung waren Pfarrer Burkhard Krieger, Synodalbeauftragter für die Notfallseelsorge des ev. Kirchenkreises Soest-Arnsberg und Frank Manegold für die drei katholischen Dekanate im HSK. „Ich glaube, dass dies ein Bereich ist, in dem Kirche unbedingt Farbe und Präsenz zeigen sollte und wo die Bedeutung christlichen Handelns zum Tragen kommt.“, so Manegold.

Einfach zuhören, aushalten und mitfühlen

Unter den Kursmitgliedern waren auch Regina Peis aus Züschen und Saskia Jäschke aus Brilon. 

Die Ausbildung habe ihr gutes Rüst-Zeug mitgegeben, so Regina Peis. „Jede Situation wird eine andere sein. Ich habe gelernt, dass es wichtig ist, einfach nur mit dem Herzen da zu sein und zuzuhören. Miteinander Schweigen, ist manchmal mehr als tausend Worte – gemeinsam das Leid, was jeden so unterschiedlich treffen kann, auszuhalten und einen Menschen damit nicht alleine zu lassen – das ist auch mein persönliches Anliegen.“ Es gehe darum, einen Menschen zu stabilisieren, ihm im günstigsten Fall Hoffnung zu signalisieren. „Ich möchte versuchen, die Perspektive des Betroffenen einzunehmen. Identifizieren kann ich mich damit nicht, aber ich kann ein Stück weit mitfühlen. Jeder Mensch kann ein Notfallseelsorger sein, schon im ganz privaten Bereich.“

Mit ein paar Bedenken aufgrund ihres Alters hat Saskia Jäschke aus Brilon die Ausbildung zur Notfallseelsorgerin begonnen. „Diese Sorgen/Bedenken legten sich jedoch schnell, nachdem der Kurs begonnen und ich die einzelnen Menschen kennengelernt hatte. Der Aufbau der Seminare und die Seminarinhalte gaben mir mehr und mehr Sicherheit und haben mich in meiner Entscheidung weiter bestärkt, dieses Amt auszuüben. Der Notfallseelsorge sollte viel mehr Beachtung geschenkt werden. Für mich ist es wichtig, dass die Menschen in der aktuell schwierigen Lebenssituation nicht allein sind und jemanden zum Reden haben, wenn sie möchten und der ihnen zur Seite steht.“

Die 15 neuen Notfallseelsorgerinnen und Notfallseelsorger wurden nach einem westfalenweit einheitlichen Bewerbungsverfahren zur Ausbildung zugelassen. Sie haben ein strammes inhaltliches Programm absolviert. Da ging es um rechtliche Rahmenbedingungen, Stresstheorie und Psychotraumatologie, um die unterschiedlichen Einsätze wie etwa häusliche Todesfälle und den plötzlichen Kindstod. Geübt wurde, wie man eine Todesnachricht überbringt. Auch der Umgang mit Kindern und Angehörigen anderer Religionsgemeinschaften wurde reflektiert und wie man sich zur Frage nach Gott und dem Leid stellt.