Die Herzensangelegenheiten der Menschen miteinander teilen
Diakone zwischen Gottes- und Menschensuche trafen sich zur Jahrestagung
Paderborn (pdp). Die Ständigen Diakone des Erzbistums Paderborn trafen sich anlässlich ihrer Jahrestagung in Dortmund. Unter dem Thema „Diakone zwischen Gottes- und Menschensuche“ fokussierte der Tag die diakonal-pastoralen Selbstkonzepte der Diakone.
Im vergangenen Jahr konnten die Ständigen Diakone ihr 50-jähriges Bestehen im Erzbistum Paderborn mit einem Festgottesdienst mit Weihbischof Dr. Dominicus Meier OSB feiern. Der Diözesantag der Diakone musste aber wegen der Corona-Pandemie mehrmals verschoben werden. Er stellte das Amt und das Profil des Diakons in den Mittelpunkt.
Am Beginn des Tages führte Diakon Thomas Huneke, Diözesansprecher der Diakone, in den Tag ein. Nach vielen digitalen Austauschmöglichkeiten war es ihm eine Freude, dass er die 70 Diakone, Ehefrauen, Diakonatsbewerber und Interessenten in der St. Clemens Kommende begrüßen konnte.
Projekt „Pro Diakonia“
Aus erster Hand stellte Diakon Dr. Norbert Hark Ergebnisse zur Rolle und Identität des Ständigen Diakons vor, die sich aus Interviews mit Diakonen in allen 27 deutschen Diözesen ableiten ließen.
Dr. Norbert Hark, der in Bonn Theologie und in Köln Sozialarbeit studiert hat und für das Bistum Limburg zum Diakon geweiht wurde, arbeitet derzeit in der Gemeindeseelsorge in Wetzlar. Außerdem wirkt er seit 2015 federführend im Projekt „Pro Diakonia“ im deutschsprachigen Raum mit. Hark erklärt hierzu: „Ich halte die empirische Untersuchung über Diakone im Zivilberuf für eine großartige Gelegenheit, das Profil der Diakone zu schärfen und wichtige Perspektiven für die kirchliche Zukunftsfähigkeit zu entwickeln. Als verheiratete Seelsorger, die auch außerhalb der Kirche Berufe ausüben, bringen Diakone im Zivilberuf neue und frische Blickwinkel in den pastoralen Alltag.“
Das Projekt „Pro Diakonia“ ist am Institut für Pastoralpsychologie und Spiritualität der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen verortet und wird in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Diakonatszentrum (IDZ) durchgeführt.
Austausch über die Rolle des Diakons
Diakon Gerhard Möller aus dem Pastoralen Raum Nördliches Siegerland freut sich, dass der Diözesantag der Diakone nach der zweijährigen Corona-Unterbrechung wieder stattfand: „Es tut einfach nur gut hier zu sein. Die Mitbrüder wiederzusehen ist sehr schön. Hilfreich sind die guten, fachlichen Hinführungen und der gemeinsame geistliche Austausch zum Selbstverständnis des Diakons.“
Diakon Wolfgang Frohwein aus der Pfarrei St. Petri Hüsten ist auch zufrieden. „Zum ersten Mal auf einer Diözesanversammlung wurde über die Rolle des Diakons ehrlich gesprochen. Im Angesicht der kirchlichen Krisensituation tat es gut sich zu vergewissern.“
Der Tag wurde vorbereitet durch die Diakone Thomas Huneke, Björn Kölber, Christian Majer-Leonhard und Reinhard Sandbothe und wurden von Pastor Andreas Kreutzmann und Stefan Nagels vom Bereich pastorales Personal im Generalvikariat unterstützt und begleitet.
Selbstkonzept eines Diakons
Das eigene Selbstkonzept stellte Diakon Dr. Hark den Teilnehmern zum Abschluss des Tages so vor: „Die Diakonenstola liegt quer über dem Herzen, und so bin ich für Herzensangelegenheiten zuständig. Dies können bei mir frohe Anlässe wie eine Taufe sein, traurige Anlässe wie die Begleitung Trauernder oder drängende Anliegen der Ortsgemeinde, wie etwa die ökumenische Zusammenarbeit.“