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V.l.: Prälat Thomas Dornseifer, Ständiger Vertreter des Diözesanadministrators des Erzbistums Paderborn, und Dirk Wummel, Leiter des Bereichs Finanzen im Erzbischöflichen Generalvikariat, mit dem Finanzbericht 2022. © Maria Aßhauer / Erzbistum Paderborn
7.11.2023

Finanzbericht 2022: Glauben auch räumlich neu denken

Immobilienstrategie für eine zukunftsfähige Infrastruktur der Kirchengemeinden / Anstieg des Jahresüberschusses / Ergebnisverwendung zugunsten von Kirchengemeinden, Caritas und ökologischem Umbau 

Paderborn (pdp) „Den Menschen gewidmet“, lautet der Titel des Finanzberichts 2022, den das Erzbistum Paderborn heute publiziert. Die jährliche Darstellung informiert, wie die finanziellen Mittel des Erzbistums in Seelsorge, Caritas und Bildung eingesetzt werden.

Schwerpunktthema in diesem Jahr ist die zukünftige Nutzung kirchlicher Immobilien in den Kirchengemeinden. Sinkende Mitgliederzahlen und veränderte Bedürfnisse erfordern neue Konzepte, welche Räumlichkeiten künftig benötigt werden und wie der Bestand an diese Anforderungen angepasst werden kann. Der Bericht beschreibt, wie in den Kirchengemeinden an diesem Thema gearbeitet wird und welche Unterstützung seitens des Erzbistums dabei erfolgt.

Der Immobilienprozess greift die Grundfrage des Zukunftsbilds der Erzbistums Paderborn auf: „Wozu bist du da, Kirche von Paderborn?“ Dabei geht es darum, welche Aufgaben Kirche übernimmt, und wie, wo und mit welchen Mitteln dies in der jeweiligen personellen und räumlichen Situation nachhaltig – das heißt wirkungsvoll und langfristig – umgesetzt werden kann.

Stabile Ergebnisse und verlässliche Unterstützung

Der Jahresabschluss 2022 zeigt einen Überschuss von 45,1 Mio. Euro. Gegenüber dem Vorjahresergebnis von 24,3 Mio. Euro ist das ein deutlicher Zuwachs. Ursächlich dafür sind unter anderem geringere Aufwendungen für die Altersversorgung aufgrund der gestiegenen Zinsen. Hinzu kamen nominal leicht gestiegene Erträge aus der Kirchensteuer und eine Steigerung des Finanzergebnisses aufgrund einer Ausschüttung aus dem vermögensverwaltenden Spezialfonds.

„Unsere Finanzpolitik soll die Aufgaben in den Kirchengemeinden, Verbänden und sonstigen Einrichtungen und Aktivitäten des Erzbistums verlässlich unterstützen“, sagt Dirk Wummel, Leiter des Bereichs Finanzen im Erzbistum Paderborn. „Deshalb sorgen wir für eine langfristig stabile Entwicklung, indem wir Rücklagen bilden und das Ergebnis aus Finanzerträgen stabilisieren.“

Verwendung des Überschusses wieder zugunsten der Kirchengemeinden und Caritas

Unter Berücksichtigung von Rücklagendotierungen und des Gewinnvortrags aus dem Vorjahr ergibt sich ein Bilanzergebnis von 60,6 Mio. Euro. Im Rahmen der Ergebnisverwendung werden davon insgesamt 36,2 Mio. Euro ausgeschüttet.

24,4 Mio. Euro fließen in die regionale Gemeindearbeit. Davon entfallen 15 Mio. Euro auf Pastoralverbünde und über 600 Kirchengemeinden. Weitere 8,7 Mio. Euro werden für den ökologischen Umbau von Gebäuden in den Kirchengemeinden zugewiesen. Die Gemeindeverbände erhalten 180.000 Euro. Aufgrund zurückgegangener Spenden und gleichzeitig steigender Anträge auf Unterstützung erhält das Bonifatiuswerk im Erzbistum Paderborn e. V. 500.000 Euro.

Die Caritas erhält Sonderzuweisungen in Höhe von 7 Mio. Euro für die Aufstockung unter anderem des Innovationsfonds, des Armutsfonds, des Notfallfonds sowie des Flüchtlings- und Migrationsfonds. Schließlich werden für pastorale Projekte in den Kindertagesstätten des Erzbistums 800.000 Euro sowie für den ökologischen Umbau von Immobilien des Erzbistums, unter anderem der Tagungshäuser, 4 Mio. Euro verwendet. Die verbleibenden 24,4 Mio. Euro werden der Ausgleichsrücklage zugeführt, um den steigenden Risiken der kommenden Jahre, insbesondere aus dem Rückgang der Kirchensteuer, Rechnung zu tragen.

„Es ist außerordentlich erfreulich, dass wir wiederum hohe Beträge für Kirchengemeinden, Caritas und den ökologischen Umbau ausschütten können“, erklärt Dirk Wummel. „In den kommenden Jahren dürfte das schwieriger werden, weil die Kirchensteuererträge real zurückgehen. Außerdem müssen wir damit rechnen, dass die Inflation sich weiterhin kostentreibend auswirken wird. Deshalb ist es wichtig, dass wir mit der Immobilienstrategie rechtzeitig die richtigen Weichen stellen.“


Hinweis:

Den vollständigen Finanzbericht 2022 gibt es zum Download unter https://www.erzbistum-paderborn.de/erzbistum-und-erzbischof/finanzen/finanzberichte/.

Für Fachfragen:

finanzen@erzbistum-paderborn.de