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Die Mitglieder des neuen Arbeitskreises „Queersensible Pastoral“ (vordere Reihe v.l.): Pfarrer Bernd Mönkebüscher, Indra Wanke (Leitung) und Melina Sieker; hintere Reihe v.l.: Leonie Jedicke, Pastor Lars Hofnagel, Jana Hansjürgen und Dorothee Holzapfel. © Maria Aßhauer / Erzbistum Paderborn
7.09.2022

Für Vielfalt und eine lebensbejahende Seelsorge

Arbeitskreis für queersensible Pastoral im Erzbistum Paderborn tritt für Reformen des Synodalen Weges ein

Paderborn (pdp). Der Arbeitskreis Queersensible Pastoral im Erzbistum Paderborn blickt gespannt und mit Zuversicht auf die anstehende vierte Synodalversammlung des Synodalen Weges vom 8. bis 10. September 2022 in Frankfurt am Main. Dort wird nicht nur unter anderem über den Umgang der katholischen Kirche mit menschlicher Sexualität diskutiert. Zum umstrittenen Thema stehen auch wichtige Abstimmungen über zentrale Texte an. Im besonderen Fokus stehen dabei die Inhalte, die das Synodalforum IV „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ im Vorfeld erarbeitet hat.

„Als Arbeitskreis für queersensible Pastoral stehen wir inhaltlich uneingeschränkt hinter den erarbeiteten Texten des Synodalforums. Dankbar haben wir sie zur Kenntnis genommen und intensiv besprochen“, erklärt die Leiterin des Arbeitskreises Indra Wanke am Mittwoch, 7. September, in Paderborn. Einstimmig teilten alle Mitglieder die Auffassung, dass eine Veränderung der kirchlichen Lehre und Praxis im Umgang mit menschlicher Sexualität dringend erforderlich sei. Solle „die Botschaft Jesu von der Liebe Gottes zu allen Menschen“ heute noch Gehör finden, brauche es dazu „unbedingt die Berücksichtigung der humanwissenschaftlichen Erkenntnisse und ihre Verwirklichung in der kirchlichen Verkündigung und Seelsorge“.

Vielfalt der Lebenswirklichkeiten bejahen und wertschätzen 

„Gemeinsam wollen wir darum auch die Mitglieder der Synodalversammlung bitten, diesen Texten des Synodalforums positiv zu begegnen und für sie abzustimmen“, ruft Pfarrer Bernd Mönkebüscher stellvertretend für den insgesamt siebenköpfigen Arbeitskreis die Synodalen auf. Damit könne der Weg frei gemacht werden, „dass queere Menschen in unserer Kirche nicht länger diskriminiert und in ihrer Würde verletzt werden“. Der Arbeitskreis erhoffe sich von der Umsetzung der Texte eine „pastorale Praxis, die die Vielfalt der Lebenswirklichkeiten von Menschen bejaht und wertschätzt“, ergänzt Leonie Jedicke. Die Hoffnung vieler Menschen in der katholischen Kirche sei groß.

Zu den zur Abstimmung stehenden Texte des Synodalforums IV „Leben in gelingenden Beziehungen – Liebe leben in Sexualität und Partnerschaft“ zählen der Grundtext „Leben in gelingenden Beziehungen – Grundlinien einer erneuerten Sexualethik“ (zweite Lesung) sowie die Handlungstexte „Grundordnung des kirchlichen Dienstes“ (zweite Lesung), „Lehramtliche Neubewertung von Homosexualität“ (zweite Lesung) und „Umgang mit geschlechtlicher Vielfalt“ (erste Lesung).

Arbeitskreis Queersensible Pastoral

Im Auftrag von Erzbischof Hans-Josef Becker wurde im Erzbistum Paderborn zu Beginn dieses Jahres der diözesane Arbeitskreis „Queersensible Pastoral“ eingerichtet. Kurz darauf nahm er seine eigenständige Arbeit auf. Erzbischof Becker erklärte einst, es sei ihm ein Anliegen, dass im Erzbistum Paderborn eine zugewandte Pastoral für queere Menschen verwirklicht werde, durch die queere Menschen sich angenommen und willkommen fühlten. „Der neue Arbeitskreis wird dafür sorgen, dass queere Menschen und ihre Erfahrungen in der Erzdiözese sichtbar werden – dies ist im Zielbild für die künftige Entwicklung des Erzbistums klar festgelegt.“

Zu den sieben berufenen Mitgliedern des Arbeitskreises Queersensible Pastoral des Erzbistums Paderborn gehören Jana Hansjürgen (externe Expertin), Pastor Lars Hofnagel (Studierendenpfarrer in Bielefeld), Dorothee Holzapfel (Stellvertretende Leiterin Katholische Erwachsenen- und Familienbildung Südwestfalen), Leonie Jedicke (Fachstelle Personal- und Organisationsentwicklung, Diözesan-Caritasverband), Pfarrer Bernd Mönkebüscher (Leiter der Pastoralverbünde Hamm-Mitte-Osten und Hamm-Mitte-Westen), Melina Sieker (Bereich Schule und Hochschule, Abteilung Schulpastoral, Mentorat, Erzbischöfliches Generalvikariat) und als Leiterin des Arbeitskreises Indra Wanke (Bereich Pastorale Dienste, Abteilungsleitung Pastoral in verschiedenen Lebensbereichen im Erzbischöflichen Generalvikariat).

Weitere Informationen rund um den diözesanen Arbeitskreis Queersensible Pastoral stehen online auf den  Seiten des Erzbistums Paderborn  zur Verfügung.