Ralf Nolte – Über die Berge Gott und den Menschen näherkommen
Seit dem 1. Februar leitet Ralf Nolte gemeinsam mit Esther van Bebber die Caritas im Erzbistum Paderborn. Er erzählt, was ihm das Bergwandern über Gott und den Menschen vermittelt.
Gotteserfahrung auf dem Gipfel
„Viele Wege führen zu Gott, einer der Schönsten führt über die Berge.“ Für Ralf Nolte trifft dieses Zitat des ehemaligen Innsbrucker Bischofs Reinhold Stecher auf jeden Fall zu. „Ich bin leidenschaftlicher Bergwanderer. Wenn es irgend geht, fahre ich mehrmals im Jahr in die Berge“, sagt der 51-Jährige. Seine Passion teilt er mit anderen: Seit vielen Jahren bietet er Bergexerzitien für die Mitarbeitenden der verschiedenen Dienste der Caritas im Erzbistum Paderborn an. Bei den Wanderungen hat er etwas beobachtet: „Wenn wir den Gipfel erreichen, den Blick schweifen lassen, dann sind Menschen teils zu Tränen gerührt.“ Und auch von sich selbst sagt er: „Das ist ein intensives Erlebnis, das mich immer wieder aufs Neue überwältigt. Eine Gotteserfahrung.“
Auch in den Evangelien kommen Bergwanderungen vor. Eine der Lieblingsgeschichten von Ralf Nolte erzählt davon, wie Jesus mit Petrus, Jakobus und Johannes auf einen Berg – den die Überlieferung mit dem Berg Tabor in Galiläa in Verbindung bringt – steigt, um mit ihnen zu beten. Dabei verändert sich Jesus, ein Strahlen geht von ihm aus und es erscheinen Mose und Elija. Die Jünger fallen vor Schreck auf den Boden, bis die Verklärung endet und wieder nur Jesus bei ihnen ist. Die Erfahrung der Jünger könne er zumindest ein kleines bisschen nachempfinden, sagt Nolte: „Wenn ich den Gipfel erreiche, komme ich Gott ganz nah.“