Sternsingen – aber sicher!
Weihbischof König und der BDKJ werben für neue und kreative Wege bei der Aktion Dreikönigssingen
Die Herausforderung ist groß, um die Sternsingeraktion unter Corona-gerechten Hygieneauflagen in der Weihnachtszeit 2020/2021 zu stemmen. Singen, mit Freunden unterwegs sein, Begegnungen an den Haustüren – wovon die Sternsingeraktion am meisten lebt, ist momentan nicht dran. Doch trotz aller Schwierigkeiten soll die Aktion an möglichst vielen Orten im Erzbistum Paderborn stattfinden, wenn es die Situation und die rechtlichen Vorgaben zulassen. Dafür werben Weihbischof Matthias König und der der Diözesanverband des Bunds der Deutschen Katholischen Jugend – und bieten gleichzeitig an, die Verantwortlichen vor Ort bei der Organisation zu unterstützen.
Normalerweise würden vor Ort jetzt die Vorbereitungen auf Hochtouren laufen. Die Organisationsteams würden Kinder und Jugendliche für die Aktion motivieren. Sie würden Plaketten bestellen, Routen planen, Gewänder aus dem Schrank holen und sich mit den Sternsingern auf das Jahresthema einstimmen. Ihren Vorbereitungen verpasst der Lockdown light einen gehörigen Dämpfer.
Schutz vor einer Infektion an erster Stelle
Die Sternsingeraktion also sausen lassen? Auf keinen Fall, sagt Weihbischof Matthias König. „Die Menschen freuen sich doch auf die Sternsinger und warten gerade in diesen Zeiten auf die Botschaft der Hoffnung und auf den Segen, den sie zu den Häusern tragen“. Als größte Solidaritätsaktion von Kindern für Kinder prägt die Sternsingeraktion des Kindermissionswerks in Deutschland das Straßenbild, stiftet Gemeinschaft über alle Unterschiede hinweg und hilft durch die gesammelten Spenden Kindern und Jugendlichen in Not.
Doch: So wie immer kann die Aktion Dreikönigssingen 2021 nicht ablaufen. „Der Schutz vor einer Corona-Infektion muss für die Sternsinger, ihre Begleitpersonen und die Menschen an den Haustüren oberste Priorität haben“, sagt Melanie Fecke, die als Referentin des BDKJ für die Aktion im Erzbistum Paderborn zuständig ist. Die Entscheidung, ob und wie die Sternsingeraktion stattfindet, wird vor Ort getroffen. Die aktuellen Vorgaben sind dabei stets im Blick.
Entscheidungen werden vor Ort getroffen
Um die Verantwortlichen vor Ort zu unterstützen, bietet sie neben aktuellen Informationen und Materialien auf der Homepage des BDKJ-Diözesanverbandes zusammen mit dem Kindermissionswerk am 2. und 3. Dezember erneut Online-Seminare an.
Dabei werden Materialien vorgestellt und gemeinsam Möglichkeiten erarbeitet, wie Sternsingen in Corona-Zeiten möglich ist. „Alle Beteiligten sind sich der Verantwortung bewusst. Umso wichtiger sind der Austausch von Ideen und die gemeinsame Entwicklung von alternativen Aktionsformen“, sagt Jan Hilkenbach, Vorsitzender des BDKJ-Diözesanverbandes.
Beispiele gefällig? Statt der Spendendose kann ein Geldkescher verwendet werden. Statt zu singen, kann ein Lied über eine Box abgespielt werden. Statt Süßigkeiten zu überreichen, können die Menschen ihre Gaben an die Haustür stellen und die Sternsinger sie sich nehmen.
Video Sternsingen – aber sicher!
Hauptsache, Kinder in Not können unterstützt werden
Eine ganz andere Variante ist, dass die Sternsinger an zentralen Orten wie auf dem Marktplatz oder vor der Kirche präsent sind und die Menschen zu ihnen kommen, um den Segen zu empfangen. Auch die kontaktlose Überbringung des Segens ist möglich: So seien beispielweise Briefe der Sternsinger zusammen mit den Segensaufklebern denkbar. Hauptsache, Gottes Segen gelangt zu den Menschen. Hauptsache, die Sternsinger sind sicher unterwegs. Und Hauptsache, Kinder in Not können durch die gesammelten Spenden unterstützt werden.
Denn trotz all der schwierigen Umstände dieses Jahres lenkt die Sternsingeraktion wieder den Blick auf Länder, in denen Kinder in Not leben. Für die Aktion Dreikönigssingen 2021 lautet das Motto: „Kindern Halt geben. In der Ukraine und weltweit“.
Halt geben – das gelingt, indem die gesammelten Spenden zum Beispiel Kinder in der Ukraine unterstützen. Dort leiden viele Kinder darunter, dass ihre Familien auseinandergerissen werden, weil beide Eltern oder ein Elternteil im Ausland arbeiten müssen. Doch auch die Kinder und Jugendlichen im Erzbistum Paderborn können durch die Aktion Halt finden, sagt Melanie Fecke. Denn gerade in diesen Zeiten zeigt Sternsingen, dass Glaube, Solidarität und Nächstenliebe nicht nur leere Worte sind, sondern ganz konkret erlebt und gelebt werden können