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Dr. Sven Boenneke, Andrea Jansen und Monsignore Dr. Michael Bredeck stellten die Auswertung der Rückmeldungen aus dem Erzbistum Paderborn zum weltweiten synodalen Prozess vor. © Thomas Throenle / Erzbistum Paderborn
9.05.2022

Themen des Zielbildes 2030+ auf der Wunschliste ganz vorn

Umfrage zum weltweiten synodalen Prozess im Erzbistum Paderborn ausgewertet – Konstruktive Empfehlungen der Gläubigen

773 Menschen aus dem Erzbistum Paderborn sind der Einladung von Papst Franziskus gefolgt und haben sich an der von ihm initiierten Umfrage des weltweiten synodalen Prozesses beteiligt „Die Rückmeldungen der Gläubigen machen uns deutlich, dass Themen, die bereits im Kontext des Zielbildes 2030+ unseres Erzbistums gehoben wurden, auch den Teilnehmenden der Befragung zum weltweiten synodalen Prozess wichtig waren. Es haben sich zudem Weitungen ergeben“, fasst Monsignore Dr. Michael Bredeck als Leiter des Bereichs Pastorale Dienste im Erzbischöflichen Generalvikariat zusammen. Der weltweite synodale Prozess zur Bischofssynode bereichere auch den Weg des Erzbistums Paderborn durch die Frage nach dem Erleben von Synodalität, bekräftigt Bredeck.

Erzbischof Becker unterzeichnet Abschlussbericht

Mit dem weltweiten synodalen Prozess soll die für 2023 geplante Bischofssynode vorbereitet werden. In mehreren Stufen beraten Gläubige und Bischöfe, welche Themen für die Kirche wichtig sind und wohin ihr Weg führen soll. Seit Oktober 2021 waren auch die Menschen im Erzbistum Paderborn aufgefordert, sich bis Ende Februar 2022 mit Hilfe eines Fragebogens am Meinungsbild zu beteiligen. Ein Gremium hat die Antworten nun ausgewertet.  Die Ergebnisse aus dem Erzbistum Paderborn wurden am 5. Mai 2022 von Erzbischof Hans-Josef Becker unterschrieben und an die Deutsche Bischofskonferenz weitergeleitet. Diese bündelt die Beiträge und gibt sie an die Bischofssynode zur Synodalen Kirche 2021 – 2023 weiter.

Eine Arbeitsgruppe mit Andrea Jansen (Beauftragte für den Weltweiten synodalen Prozess), Jonas Beine, Pastor Thomas Bensmann, Dr. Sven Boenneke, Michael Mendelin, Dr. Rosel Oehmen-Vieregge, Melina Sieker und Dr. Werner Sosna hat sich mit den Rückmeldungen intensiv befasst. Bei der Umfrage kamen 122 auswertbare Rückmeldungen zusammen. 44 davon kamen von Einzelpersonen, 78 von Gruppen. Insgesamt beteiligten sich 773 Personen, was im Durchschnitt 6,3 Teilnehmende pro Rückmeldung ergibt. 379 Teilnehmende waren weiblich, 263 männlich und 5 divers, die restlichen machten keine Angabe. Die Altersstruktur der Teilnehmenden gliedert sich wie folgt auf: 10-20 Jahre etwa 10 Prozent; 20-40 Jahre ≈14 Prozent; 40-50 Jahre ≈42 Prozent; 60-80 Jahre ≈14 Prozent; 80+ Jahre ≈3 Prozent; keine Angabe ≈17 Prozent. Davon waren etwa 59 Prozent Ehrenamtliche und 232 Hauptberufliche.

Handlungsempfehlungen statt Floskeln

„Es waren aufschlussreiche, konstruktive und auch bewegende O-Töne der Teilnehmenden“, ist Andrea Jansen von den Rückmeldungen beeindruckt. Sie hätten nicht aus Floskeln bestanden, sondern würden konstruktive Weiterarbeit fördern und Handlungsempfehlungen auch für das Erzbistum ergeben. Beispielhaft eine Gruppe aus Paderborn ein, die geantwortet hatte: „Wir haben Menschen aus dem Gasthaus gefragt, wie sich die Kirche ihrer Meinung nach verändern sollte und was die Kirche für Sie tun könnte. Damit haben wir versucht, die Menschen am Rand einzubinden, die sonst nicht zu Wort kommen.“

Die Befragten haben die Themen des Zielbilds 2030+ bestärkt und wünschten sich mehr Sozialraumorientierung und Millieuöffnung sowie Synodalität auf allen Ebenen der Ortskirche. Damit verbunden war auch die Forderung: mehr Zuhören und mehr Beteiligung. In den immer größer werdenden pastoralen Strukturen wurde nachdrücklich nach menschlicher Nähe und Austausch bzw. Gemeinschaft verlangt. Außerdem war der Wunsch nach unterschiedlich akzentuierten liturgischen Feiern mit vorn.

Monsignore Michael Bredeck sieht erfreuliche Erweiterung

„Die Zusammensetzung der Teilnehmenden stellt zum großen Teil eine Erweiterung der bislang am Bistumsprozess Beteiligten dar und ist auch aus dieser Perspektive ein wertvoller Beitrag“, erklärt Monsignore Michael Bredeck, der die Koordination und Umsetzung des weltweiten synodalen Prozesses im Erzbistum Paderborn beauftragt hat und gleichzeitig für die Verknüpfung des Prozesses mit dem Zielbild 2030+ steht.

Wenn alle Berichte aus den deutschen (Erz-)Diözesen die Deutsche Bischofskonferenz erreicht haben, wird daraus eine zehnseitige Zusammenfassung erstellt. Einsendeschluss an das Generalsekretariat der Bischofssynode in Rom ist der 15. August. Aus den weltweiten Textvorlagen wird ein Arbeitsinstrument „Instrumentum Laboris“ erstellt, das Grundlage für Gespräche auf kontinentaler Ebene ist, die vom September 2022 bis März 2023 stattfinden. Die Kontinentalversammlungen erarbeiten dann ein Schlussdokument, das im Oktober 2023 in die Diskussion auf weltkirchlicher Ebene (Rom) einfließen soll.

Der Bericht, der auch allen Teilnehmenden zugeschickt wurde, ist hier nachzulesen: www.erzbistum-paderborn.de/themen-angebote/weltweiter-synodaler-prozess/