Aktuelles

2.11.2020

Wir holen 1, 2, 3 … LKWs Orangen nach Westfalen!

Ohne Sklaverei, ohne Gifte – für einen fairen Lohn und Preis!

In Italien werden afrikanische Migranten ausgebeutet – meist von Kleinbauern, die wiederum unter dem Preisdruck von Supermarktketten stehen. Sie müssen ihre Orangen für einen Preis verkaufen, der kaum die Kosten für das Pflücken abdeckt. SOS Rosarno in Kalabrien zeigt, dass es anders geht: Der Verein stellt den direkten Kontakt zwischen Bauern, Arbeitern und Einkaufsgemeinschaften her. Zwischenstufen des Handels werden ausgeschaltet. So erhalten Arbeiter und Bauern einen fairen Preis und können in Würde leben. Zudem unterstützt SOS Rosarno mit Ernte-Spenden die Flüchtlingsarbeit der Waldenser Kirche –  das Projekt „Mediterranean Hope“.

Orangen, Zitronen, Grapefruit, Mandeln … Rosarno, die Kleinstadt in Kalabrien, in der Nähe der Stiefelspitze Italiens, ist ein Paradies auf Erden. Doch nicht für die Bauern und Erntehelfer, die diese und andere Früchte anbauen. Von November bis April helfen ca. 2.500 Wanderarbeiter, meist afrikanische Geflüchtete, bei der Orangenernte. Sie arbeiten auf den umliegenden Plantagen für ca. 20 Euro am Tag. Kein Lohn, von dem man anständig leben, geschweige denn eine Miete bezahlen könnte. Die Erntehelfer hausen in Ruinen stillgelegter Fabriken, zusammengepfercht und unter erbärmlichen Bedingungen.

Ohne die Migranten würde die ohnehin schwache kalabrische Wirtschaft zusammenbrechen. Die Abnehmer der Früchte sind multinationale Konzerne und Handelsketten. Sie diktieren den Bauern die Preise, die nicht einmal die Produktionskosten decken. So bezahlen große Handelsketten nur 12 Cent/kg Orangen. Die Produktionskosten liegen bei mindestens 20 Cent/kg. Deshalb haben die Bauern nur zwei Möglichkeiten: entweder die Früchte auf den Bäumen verfaulen zu lassen oder die Tagelöhner auszubeuten. Überall in Südeuropa malochen Migranten für Hungerlöhne auf Obst- und Gemüseplantagen. Die moderne Sklaverei ist eine Folge des globalen Wettbewerbs.

Doch in Rosarno entstand eine Keimzelle des Widerstands: Eine Gruppe von Aktivisten, Landwirten und Tagelöhnern gründeten den Verein „SOS Rosarno“. Die Landwirte verpflichten sich, ihren Arbeitern Tariflöhne zu zahlen, sie mit regulären Arbeitsverträgen zu beschäftigen und ausschließlich Öko-Landbau zu betreiben. Der Verein SOS Rosarno wiederum organisiert den Vertrieb an kleine Bioläden und Gruppen solidarischen Konsums.

Wir wollen in Westfalen die Arbeit von SOS Rosarno und der Waldenser-Kirche unterstützen. Um den Nikolaustag möchten wir auf die Situation der Bauern und der Migranten aufmerksam machen, indem wir öko-faire Orangen von SOS Rosarno verkaufen oder verschenken. Machen Sie mit! Bestellen Sie Orangen und bringen Sie Menschen in Ihrer Stadt, in Ihrer Region auf den Geschmack nach mehr Fairness und Gerechtigkeit!

Amt für Mission, Ökumene und kirchliche Weltverantwortung

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