Zeichen setzen gegen Fundamentalismus und Gewalt
Monat der Weltmission: Weihbischof Matthias König ruft zur Solidarität am Weltmissionssonntag auf
Paderborn (pdp). Zum Weltmissionssonntag am 24. Oktober ruft Weihbischof Matthias König dazu auf, die Menschen in Nigeria solidarisch zu unterstützen. „Lasst uns nicht müde werden, das Gute zu tun“ (Gal, 6,9) ist das diesjährige Motto der größten Solidaritätsaktion der Katholiken weltweit. Das katholische Hilfswerk missio weitet die Aktion auch in diesem Jahr in Deutschland zum Monat der Weltmission aus: Gäste aus Nigeria berichten in den deutschen (Erz-)Bistümern über ihre Arbeit. Im Erzbistum Paderborn ist seit Anfang der Woche der nigerianische Priester Dr. Gideon Pwakim zu Gast. Im Fokus seines Besuches steht der interreligiöse Dialog, mit dessen Hilfe er in seinem Heimatland zur Versöhnung beiträgt.
Zum Weltmissionssonntag sammeln mehr als 100 päpstliche Missionswerke weltweit Spenden für die Arbeit der katholischen Kirche in den 1.100 ärmsten Bistümern der Welt. Dank der Kollekte können die Partner in diesen Ländern die Menschen vor Ort seelsorglich und durch soziale Arbeit begleiten. „Diese Spenden sind in einer Zeit, in der viele Länder des globalen Südens noch immer unter den Folgen der Corona-Pandemie zu leiden haben, wichtiger denn je“, macht Weihbischof König als Bischofsvikar für die Aufgaben der Weltkirche und Weltmission deutlich.
Aus dem Glauben heraus
Das diesjährige Beispielland Nigeria ist mit 200 Millionen Menschen das bevölkerungsreichste Land Afrikas. Als multireligiöser Vielvölkerstaat ist es von Konflikten geprägt und wird von der Gewalt der Terrorgruppe Boko Haram bedroht. „Am Beispiel von Nigeria soll gezeigt werden, wie die Christen dort in all ihrer Bedrängnis, die durch die Corona-Pandemie noch verstärkt wird, aus ihrem Glauben heraus gegen die Not in ihrem Land angehen“, sagt Weihbischof König. Die Menschen in Nigeria würden gegen Korruption und für Gerechtigkeit kämpfen und Umweltzerstörung anklagen. Sie würden versuchen, den Austausch mit den friedenswilligen Muslimen auszubauen, „um gegen Fundamentalismus und die wachsende Gewalt Zeichen zu setzen“.
Interreligiöser Dialog als Schlüssel
Der Monat der Weltmission macht auf die Bedeutung des interreligiösen Dialogs für den Frieden aufmerksam. Der missio-Gast im Erzbistum Paderborn, Dr. Gideon Pwakim, hat in Deutschland promoviert und für seine Dissertation Gewaltopfer aus seinem Heimatland Nigeria interviewt. Der 45-jährige Priester und Leiter eines kleinen Priesterseminars im nigerianischen Erzbistum Jos organisiert in seinem Heimatbistum Treffen zwischen Konfliktparteien: „Der interreligiöse Dialog ist ein Rezept für das friedliche Zusammenleben in gespaltenen Gesellschaften wie unserer“, so der Geistliche. In den nächsten Tagen ist Dr. Gideon Pwakim in digitalen Veranstaltungen, aber vor allem im Dekanat Bielefeld-Lippe auch persönlich zu erleben. Mit Weihbischof Matthias König wird der missio-Gast aus Nigeria am Sonntag, 10. Oktober, um 13 Uhr die Heilige Messe in der Christkönigskirche in Bielefeld mit den Mitgliedern der afrikanischen Gemeinschaft feiern.
Studientag und Dialog-Konferenz
Eine besondere Veranstaltung mit dem missio-Gast ist ein Studientag unter dem Titel „Mit Kopf, Herz und Hand. Gastfreundschaft im Interreligiösen Dialog“ am 9. Oktober von 9 bis 15 Uhr im Bildungs- und Tagungshaus Liborianum in Paderborn. Impulsvorträge aus christlicher und muslimischer Perspektive sowie Workshops zum interreligiösen Dialog stehen auf dem Programm. Die Teilnahme ist kostenlos. Anmeldungen sind möglich unter bildung@liborianum.de oder direkt über die Homepage des Liborianums. Auch bei einer Internationalen digitalen Konferenz zum Dialog der Religionen am 20. und 21. Oktober ist Dr. Pwakim als Referent beteiligt. Dr. Katharina Lammers aus dem Erzbischöflichen Generalvikariat Paderborn wird hier einen Workshop zu multireligiösen Gebetstreffen der Religionen im Kontext von Schule gestalten (Konferenzteilnahme kostenlos, Anmeldung und Infos: www.missio-hilft.de/Dialogkonferenz).