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© Alamode Filmverleih
27.02.2024

Kirchen und Kino. Der Filmtipp

Holy Spider

Im Rahmen des Projekts „Kirchen und Kino. Der Filmtipp“ wird am Dienstag, 12. März 2024 der Film „Holy Spider“ ab 19 Uhr im Cineplex Brilon präsentiert.

Im Zentrum dieses düsteren und expliziten Thrillers steht eine Journalistin, die in die iranische Pilgerstadt Maschhad reist, um über einen Serienkiller zu berichten. Basierend auf dem realen Fall des »Spinnenmörders«, der im Iran Anfang der 2000er Jahre 16 Sexarbeiterinnen ermordete, erzählt Ali Abbasi eindringlich von einer von Bigotterie und Misogynie zerfressenen Gesellschaft. 

In der iranischen Pilgerstadt Maschhad tötet ein Serienmörder Prostituierte. In anonymen Anrufen bezeichnet er sich als »Heiligen Krieger«, der dazu bestimmt sei, die Stadt von Unrat und Laster zu befreien. Als eine Journalistin in den Ort reist, um über den Fall zu berichten, stößt sie auf frauenfeindliche Ressentiments und sieht sich in ihrer Arbeit massiv behindert.

Der gesellschaftskritische, düstere Thriller basiert auf einer wahren Mordserie und zeichnet von Anfang an auch das Bild einer gespaltenen, korrupten, misogynen Gesellschaft. Als mehrstimmige Collage  legt der Film seine Frauenfiguren als vielschichtige Charaktere an, die Opfer eines menschenverachtenden Systems werden. Und auch der Mörder bleibt keine eindimensionale Figur.

Dänemark/Deutschland/Schweden/Frankreich 2022. Regie: Ali Abbasi. 119 Minuten. Sara Fazilat, Mehdi Bajestani, Zar Amir, Ebrahimi, Arash Ashtiani u.a.

Sehenswert ab 16

Motivation für den Film

Abbasi spricht von seiner großen Wut, die er empfindet, wegen der Ungerechtigkeit und der Gewalt, die den Frauen damals angetan wurde, noch heute angetan wird. Sein Ziel ist es, den Menschen, die unterdrückt, von der Gesellschaf t ignoriert oder schlicht vergessen werden, Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, indem er Geschichten über sie erzählt und so die Aufmerksamkeit immer wieder auf sie lenkt. In Holy Spider weckt er die Wahrnehmung für die Situation der Frauen, für Armut, für Menschen, die physisch und psychisch verletzt aus Kriegen zurückkehren und für die Drogen- und Abhängigkeitsproblematik im Land. Abbasi betont, dass er die Geschichte der Frauen erzählen wollte, weil sie sonst keiner erzählt und weil er nicht will, dass der Staat sie auf seine Art erzählt.
(Quelle: Ali Abassi, CNN, 5/2023)


Alle Informationen zu der Filmreihe „Kirchen und Kino“ von Oktober 2023 bis Mai 2024 finden Sie hier.